Endlich bin ich wieder einmal in meiner zweiten Heimat, Höchenschwand im südlichsten Schwarzwald. Und natürlich gibt es wieder einiges zu berichten – etappenweise.
Neben der Pflege von Freundschaften, Bekanntschaften und der Stimme (ich singe natürlich zu Fronleichnam und zum Liederabend im Haus des Gastes in meinem geliebten Höchenschwander Kirchenchor mit) ist die Suche nach verschiedenen Pflanzen und Tieren angesagt. Für den dritten Teil meiner Enzian-Trilogie suche ich den extrem seltenen aber wunderschönen Enzian mit dem Namen „Durchwachsenblättriger Bitterling“ (Blackstonia perfoliata). Bei Istein soll es ihn geben.
Also fahre ich die über 80 Kilometer von meinem Domizil Höchenschwand aus über Waldshut, Bad Säckingen, Rheinfelden, Lörrach und Efringen-Kirchen nach Istein.
Vor zwei Jahren war ich schon einmal hier und habe die weithin bekannte Orchideenwiese besucht.
Diesmal parke ich zuerst gegenüber dem Isteiner Klotz, den ich damals nicht besucht hatte. Im Isteiner Klotz befindet sich die Fels-Kapelle „St. Veith“.
Ich steige die Steintreppe hinauf zur Kapelle. Nachdem ich den Altar, der sich inter einem Gitter befindet, begutachtet habe, gehe ich über die schmale Holzbrücke zur Heiligenfigur. Bis ganz dorthin komme ich nicht, weil der Zugang durch eine weitere Gittertüre versperrt ist.
Von der Holzbrücke aus genieße ich die Aussicht.
Bevor ich in die Kapelle zurückkehre, läuft mir eine Mauereidechse quer über den Weg.
In der Kapelle mache ich noch einige Aufnahmen.
Dann fahre ich zur Orchideenwiese im Totengrien.
Vor zwei Jahren war ich Mitte Mai hier (siehe auch „Im Orchideen-Paradies„). Da blühten das Helmknabenkraut, Spinnen-, Bienen- und Hummelragwurz sowie die Boxriemenzunge.
Diesmal sehe ich hauptsächlich Hummel- und Bienenragwurzen, Boxriemenzungen, Pyramidenorchis, Ohnhorn und die seltene Dingelorchis.
Eigentlich suche ich aber den Durchwachsenblättrigen Bitterling. Ich finde ihn nicht.
Einige Tage später ein erneuter Versuch. Dort, wo ich meine Suche starten will, ist abgezäunt. Also erkunde ich die Gegend am Rhein entlang. Jede Wiese nehme ich unter die Lupe. Auch das Rückhaltebecken an der A5. Algen haben sich über die Kiesschicht gelegt und sind dann getrocknet. Es sieht seltsam aus.
Ich wandere am Rhein und an den Kiesbänken entlang. Am Wegesrand stehen immer wieder Pyramidenorchis und Boxriemenzungen. Eine Brücke führt über den Bach „Hold“, der hier in den Rhein mündet. Später durchquere ich den Bach erneut, diesmal über eine Furt.
Einige Kilometer habe ich inzwischen zurückgelegt und jede Wiese abgesucht. Wenige Meter, bevor ich wieder mein Fahrzeug erreiche, liegt die letzte Wiese vor mir. Ich durchstreife sie systematisch. Und plötzlich entdecke ich ihn: Den ersehnten Durchwachsenblättrigen Bitterling!! Fast wäre ich draufgetreten, so unscheinbar ist er. Kaum zu sehen. Aber an der Form der Blätter habe ich ihn erkannt. Es sind etwa 10-20 Exemplare, so schätze ich. Leider ist noch keines aufgeblüht, sondern alle sind im Knospenstand.
Ich fahre etwas weiter und gehe zu den Isteiner Schwellen. Auf der Aussichtsplattform mache ich noch einige Fotos von den Schwellen, bevor ich den Rückweg nach Höchenschwand antrete.
In den nächsten Tagen fahre ich noch mehrfach nach Istein, um den Durchwachsenblättrigen Bitterling in voller Blüte abzulichten.
Aber das soll dem letzten Teil meiner Enzian-Trilogie vorbehalten sein…
Wenn Du auch besonderen Objekte gefunden hast, Solltest Du Dir den Fundort notieren. Eine komfortable Möglichkeit beschreibe ich hier: „Fundorte notieren – App statt Notizbuch„.
Hab gehört fort gibt es auch Vipern
Hallo Doris,
das ist sehr interessant. Ich weiß, dass es im Südschwarzwald, in der Nähe der Schweizer Grenze, Aspisvipern geben soll, habe aber noch keine gesehen.
Viele Grüße Ronald