Als Kumpel Peter mich einlud, zu den Trass-Höhlen und anschließend zu den kleinen Kaskaden der Nette im Rauscherpark zu fahren, habe ich wegen der Nette zugesagt. Die Höhlen haben mich weniger interessiert. Was soll man in einer leeren Höhle schon fotografieren? Nie hätte ich gedacht, dass die Höhlen das Foto-Highlight des Tages werden würden.
Die Trass-Höhlen liegen im Brohltal, in unmittelbarer Nähe zum Örtchen Burgbrohl in der Vulkaneifel. Das Gestein der Trass-Höhlen ist zurückzuführen auf den großen Vulkanausbruch des Laacher See-Vulkans. Der Laacher See ist nur wenige Kilometer entfernt. Die vom Vulkan hochgeschleuderte Asche und die Partikel der Lava haben sich zu einem Gestein geformt, das die Römer für den Hausbau und später die Holländer für den Deich- und Hafenbau nutzten, denn der aus dem Gestein (dem sog. „Tyrass“ – „Trass“) hergestellte Mörtel konnte sogar unter Wasser verwendet werden. Durch den Abbau des Gesteins entstanden die Höhlungen, denen wir heute unsere Aufwartung machen wollen.
Um 9:30 Uhr hole ich Jünte und Jürjen in Soller ab und wir fahren zu Pete. Jünte, Jürjen und Pete heißen in Wahrheit Günther, Jürgen und Peter. Aber dem Rheinländer ist es viel zu viel Aufwand, beispielsweise für ein „G“ den hinteren Teil der Zunge gegen den Gaumen zu drücken. Das lohnt sich nicht. Ein „J“ ist energiesparender und trotzdem weiß jeder, wer oder was gemeint ist. Auch ein „R“ wird nach Möglichkeit maximal nur angedeutet. Bei Peter angekommen, sind Fotorucksäcke und Stative schnell umgeladen. Dann geht es mit Peters Fahrzeug weiter auf die etwa einstündige Fahrt in die Vulkaneifel nach Burgbrohl.
Peter, Jürgen und Günther bauen ihre Stative schon unmittelbar am Eingang zur Höhle auf. Um wegen des begrenzten Platzangebots ein Stativ-Gefecht zu vermeiden, gehe ich erst einmal auf eine kleine Erkundungstour. Die Felswand ragt steil über den diversen Höhleneingängen auf. Während ich überlege, welchen der Eingänge ich konsultiere, fällt, trotz des wolkenfreien Himmels, feiner Nieselregen. Regen ohne Wolken? Auch ist kein Flugzeug zu sehen, das sein Kerosin über der Eifel ablässt…. Ich stelle fest, dass der Nieselregen relativ trocken ist. Es ist feiner Sand, der sich aus dem lockeren Gestein löst und von der Felswand herunter rieselt. Ich kann nur hoffen, dass der ganze Kladderadatsch hält und mir keine größeren Brocken auf den wertvollen Kopf fallen. Es scheint diesbezüglich jedoch keine Gefahr zu bestehen, denn weder Warnschilder noch Sicherungsmaßnahmen sind zu sehen.
Peter, Günther, Jürgen und ich verteilen uns im Höhlensystem, und die anderen Höhlenbesucher wundern sich, was es in der öden Höhle wohl zu fotografieren gibt. Fast jeder fragt, was wir denn da ablichten. Sobald wir aber eines unserer Bilder zeigen, werden sofort die Handys gezückt und dann wird ebenfalls versucht, solche Bilder zu schießen.
Was uns Fotografen reizt, sind das Spiel von Licht und Schatten, sowie die Strukturen an den Wänden der Trass-Höhlen. Manchmal ist Geduld gefragt. Besonders dann, wenn ich etwas fotografieren möchte, aber ein Stativbein von einem der anderen Fotografen um die Ecke guckt oder der Schatten einer Person stört. Dann gehe ich in ein anderes Teil des Höhlensystems. Aber da steht dann auch schon wieder einer der Kumpels…
Ich verlasse kurzzeitig das Höhlensystem und steige einen schmalen, steilen und sehr rutschigen Pfad hinauf, der mich zu den Gleisen der Brohltalbahn (Vulkan-Express) führt. Von hier oben lichte ich das Viadukt und den Tunneleingang der Bahn ab.
Im Gegenlicht ist ein Stück weiter unten ein weiteres System der Trass-Höhlen zu erkennen.
Den rutschigen Abstieg schaffe ich glücklicherweise unfallfrei.
Einige Stunden halten wir uns in den Trass-Höhlen auf, bevor wir Richtung Plaidt fahren, wo wir die zweite Tageshälfte an der Nette im Rauscherpark verbringen wollen. Über den Rauscherpark werde ich vielleicht gelegentlich einmal berichten.
die Bilder sind sehr schön, Hut ab Ronald!! Ich hätte viel zu viel Angst da reinzugehen.
Hallo Heidi,
da solltest Du mal hin. Die Höhlen sind mehr als mannshoch, mit vielen Ein- und Ausgängen und gar nicht dunkel.
Ich kann sie Dir empfehlen!
LG Ronald
Hallo Ronny,
ich bin letztes Jahr mit der Brohltalbahn durch den Tunnel gefahren. Für Dich eigentlich jetzt ein absolutes Muss.
Tolle Bilder – vielen Dank für diesen Ausflugstipp. Die Höhlen schaue ich mir dann dieses Jahr auch mal an.
Bleib gesund und herzliche Grüße
Guido
Hallo Guido,
vielen Dank! Hält die Bahn für ein Foto auch im Tunnel?
Wenn Du Dir die Höhlen anschaust: Unbedingt Kamera und Stativ mitnehmen! Die sehen fast nur auf Fotos so toll aus!
Lass es Dir auch gutgehen!
Liebe Grüße
Ronald