Immer wieder gibt es Meldungen über besondere Gäste in den Parks unserer Städte. So rücken Peter und ich an einigen Tagen im Februar der Natur in der Stadt auf den Pelz.

Zuerst fahren wir nach Bonn in die Rheinauen, um dort die Natur in der Stadt zu erleben. Vor allem aber, um die gemeldeten Moschusenten abzulichten. Editha gibt mir den Rat, auf die Nutrias zu achten, die dort oft von Passanten mit Brot oder Möhrchen gefüttert werden und dann „Männchen machen“. Wie ich inzwischen durch einen Leserhinweis erfahren habe, ist das Füttern von Nutrias allerdings in vielen Städten verboten. So auch in Bonn.



Bereits auf dem Weg in die ehemalige Bundeshauptstadt sehe ich im Vorbeifahren in einem Garten einen Schwarzstorch. Den muss ich natürlich auf das Silizium bannen. Der Storch ist scheinbar überhaupt nicht scheu. Vielleicht wurde er von Menschen großgezogen. Auf dem Rückweg habe ich ihn allerdings nirgends mehr entdecken können.
In den Bonner Rheinauen empfängt uns der Trauerschwan. Auch die Nutrias fangen sofort an zu betteln. Sie sind es offenbar gewohnt, von den Besuchern „versorgt“ zu werden. Die so süß anmutenden Tierchen können große Schäden an Ufern und Deichen verursachen und sollen darüber hinaus auch Krankheitsüberträger sein.






Zoff gibt es natürlich auch. Immer wieder werden die Nutrias von den Schwänen attackiert. Natur in der Stadt.
Die gierigen Möwen, die immer auf der Suche nach schmackhafter Beute sind, lassen sich hier gut im Flug fotografieren.





Ein Stückchen weiter treffen wir auf einen Trupp Weißwangengänse (auch „Nonnengänse“ genannt). Sie scheinen sehr friedlich zu sein, wollen aber offenbar mit den anderen nichts zu tun haben.



Nilgänse und Kanadagänse grasen hier natürlich auch und sogar einer weißen Taube begegnen wir. Im Wasser tummeln sich mehrere Zwergtaucher und ein Schnatterenten-Pärchen.




Auf einer Insel sonnen sich die Kormorane, und wir entdecken dort die Moschusenten. Ein wenig müssen wir warten, bis die die Moschusenten ihre Ruhestellung aufgeben und sich gemächlich auf uns zubewegen. Sie kommen so nahe, wie wir es uns nie hätten träumen lassen. Moschusenten (oder auch „Warzenenten“) sind keine Schönheiten. Ihre wahre Schönheit entwickeln sie in gebratener Form als „Barbarie-Entenbrust“ oder „Peking-Ente“.



Auf dem Rückweg begegnen Peter und ich einer wunderschönen schneeweißen Stockente.


Weiter geht es zu einem anderen Ort, wo wir die Natur in der Stadt erleben wollen. Eine Woche später fahren wir nämlich nach Düsseldorf, wo Streifengänse gemeldet wurden. Fahren ist übertrieben ausgedrückt, denn wir stehen wegen eines Unfalls eine geschlagene Stunde im Stau.







Endlich im Hofgarten von Düsseldorf angekommen, empfängt uns das Geschrei von echten Kölnern, die in Düsseldorf Asyl gesucht und gefunden haben. Kölner in Düsseldorf?! Tatsächlich sind wir diesen schon in Bonn begegnet. Es sind Flüchtlinge aus dem Kölner Zoo, die inzwischen im Raum Köln-Bonn-Düsseldorf eine starke Population bilden: Halsbandsittiche (auch Kleiner Alexandersittich genannt). Sie haben die wuchtigen Platanen voll im Griff und die Astlöcher bereits als Bruthöhlen reserviert.
Zwei Stockwerke tiefer, am Ufer der zu Teichen verbreiterten Düssel, tummeln sich die Teichrallen. Seltsame Gänse treffen wir hier außerdem an: Schnäbel wie Saatgänse und Hälse wie Schwanengänse. Später erklärt mir ein Insider, dass es sich bei den Gänsen im Hofgarten um Nachkommen von Hybriden aus einem Höckergansganter und einer Pommerngans handelt.




Bald schon bekommen wir die Streifengänse zu Gesicht. Eine liegt faul auf einer Insel herum, die andere zankt sich mit den anderen Gänsen um den besten Happen aus einem Eimer.




Einer der vielen anwesenden Trauerschwäne nimmt ein üppiges Bad und zieht eine perfekte Show ab. Vielleicht probt er für DSDS (Deutschland sucht den Superschwan).






Von der Natur gänzlich abgelenkt werden Peter und ich durch die faszinierende Architektur des Kö-Bogens, den wir ausgiebig fotografieren.







In unmittelbarer Nähe tummelt sich eine Nilgans-Familie. Einige der acht Küken krabbeln unter das Gefieder der Mama, um sich dort zu wärmen. Denn es ist richtig kalt. Pure Natur in der Stadt.








Am Schluss begegnen Peter und ich noch einer Zwergschneegans und einer „normalen“ Schneegans, bevor wir wieder Richtung Eifel fahren. In der Nähe von Düren sind wir mit Editha verabredet, denn dort wollen wir Sumpfohreulen fotografieren.
Das ist aber ein Thema für einen anderen Bericht.
wunderbare Aufnahmen. So viele verschiedene Gänsearten und das in Düsseldorf (grins). Bei der Paarung von Schneegans und Trauerschwan kommen dann Streifengänse raus????
LG Heidi
Hallo Heidi,
Nein, die Kreuzungen zwischen Trauerschwänen und Schneegänsen heißen SchachSchwänse
LG Ronald
Hallo Ronald
Herrliche impressionen von der Natur in der Großstadt zeigst Du hier
LG Helmut
Hallo Helle,
vielen Dank für Deine Kommentare!
Über „unseren“ Ohrentaucher habe ich immer noch nicht berichtet. Hast Du inzwischen irgendwelche Besonderheiten fotografiert?
LG
Ronald