Als ich von meinem ersten Besuch der Hochseeinsel Helgoland im Jahr 2019 zurückkehre (siehe: „Eine Insel mit zwei Bergen – Helgoland statt Lummerland“), nehme ich mir vor, bald wieder dorthin zu fahren. Jedoch verzögern sich meine Reisepläne u.a. durch die Pandemie. Nun endlich, sechs Jahre später, ist es soweit: Ein neues Helgoland-Abenteuer kann beginnen.
Eigentlich will ich mit Florian nicht nur die Hochseeinsel Helgoland besuchen, sondern diese Reise mit einem Besuch der Kampfläufer im Ochsenmoor und in Dänemark verbinden. Da man dort aber überwiegend aus dem Auto heraus fotografieren muss und Florians Wagen im Fond kein weit zu öffnendes Fenster hat, würde nur jeweils ein Fotograf auf einer der Fahrzeugseiten knipsen können. Mein bestelltes Auto ist leider auch noch nicht ausgeliefert, so dass wir umdisponieren müssen.

Wir wollen Sonntagnacht gegen 2 Uhr Richtung Cuxhaven fahren und dann mit dem Katamaran „Nordlicht“ um 9:30 Uhr nach Helgoland düsen. Eine Tortour für Florian, der ja vorher von Haguenau in Frankreich 4 Stunden zu mir fahren muss.
Klaus, der mit Sylvia und Werner einen Tag später nach Helgoland will, bringt mich auf die Idee: Florian und ich fahren bereits Sonntagmittag nach meinem Orgeldienst los und übernachten in Cuxhaven.
Ich buche also eine Nacht Cuxhaven und drei Nächte Helgoland, denn wir wollen am Donnerstag zurückreisen. Außerdem reserviere ich 4 Tage einen Autostellplatz in Cuxhaven.

So treten Florian und ich nach der Messe am Sonntag unsere Fahrt an. Abgesehen von zwei kleineren Staus bei Köln, kommen wir gut durch. Wir überlegen, unseren Helgoland-Aufenthalt um einen Tag zu verlängern, und erst am Freitag zurückzufahren. Ich spreche unser Vorhaben kurz telefonisch mit meiner Frau ab.
Unser Hotel in Cuxhaven ist uralt und renovierungsbedürftig. Überall stinkt es nach abgestandenem Zigarettenqualm, der sich in den Teppichböden verewigt hat. Auf der Toilette ist es so eng, dass ich befürchte, die Seitenwände beim Hochklappen des Klodeckels zu zerkratzen. Aber für eine Nacht reicht’s, und die Betten sind wohl in Ordnung.

Florian und ich fahren zum Fischereihafen Pannfisch essen. Das Essen ist gut. Danach klappern wir die für unsere Überfahrt wichtigen Orte ab, um Orientierung zu haben und am nächsten Tag nicht suchen zu müssen. Der Parkplatz ist ca. 1 km vom Anleger des Katamarans entfernt. Es scheint aber eine Abkürzung über einen Trampelpfad durch das Gelände zu geben.
Am nächsten Morgen verlängern wir am Parkplatz zuerst die Stellzeit um einen Tag. Dann fahren wir zum Anleger, wo es einen Ticket-Schalter der Reederei gibt. Dort erkundige ich mich, ob und wie der Katamaran umgebucht werden kann, falls wir die Hotelzimmer verlängern können.


Während Florian das Auto zum Parkplatz zurück bringt, passe ich am Fähranleger „Alte Liebe“ auf unser Gepäck auf, bis Florian über den Trampelpfad zurückkommt. Im Schlepptau hat er Toni, einen jungen Fotografen aus Pirna, der ebenfalls nach Helgoland möchte.
Um 9 Uhr ist „Boarding“, und wir sehen zu, dass wir mit zu den Ersten zählen, die an Bord des Katamarans kommen. Die Koffer lege ich auf die Schmalseite in das Gepäckregal. Ganz am Rand. So nehmen sie weniger Platz weg und die Verwechslungsgefahr ist geringer.

Wir haben „Captains Class“ gebucht. Das kostet etwas mehr, aber dafür gibt es Frühstück und mehr Sitzkomfort im Oberdeck. So sitzen Florian und ich kauend in einer der mittleren 4er-Sitzgruppen, die Rucksäcke mit der Kameraausrüstung auf den Nebensitzen platziert. Von diesen 4er-Gruppen gibt es nur zwei, während alle Anderen in 6er-Sitzgruppen Platz nehmen müssen.
Pünktlich um 9:30 Uhr legt der Katamaran ab. Über die Bildschirme erfolgen die Sicherheitshinweise. Trotz der ruhigen See schaukelt der Katamaran immer heftiger. Zum Glück habe ich einen „Pferdemagen“. Aber um uns herum werden immer mehr Tüten angefordert. „Der Schaukelmotor ist leider defekt“ informiert uns der Kapitän. Kurz vor Helgoland will ich ein Foto vom Heck des Katamarans aus machen. Ich wanke nach draußen. Mir kommt das aber hochgefährlich vor und ich habe Angst, über Bord zu gehen. Die Hochseeinsel Helgoland sehe ich nicht. Schleunigst verlasse ich wieder den Außenbereich.

Nach dem Anlegen in Helgoland warten wir, bis alle Mitreisenden aufgestanden und nach unten gegangen sind, dann gehen auch wir zu unseren unversehrten Koffern. Ein Crewmitglied vermisst allerdings sein Gepäckstück. Dafür liegt ein fremdes Teil im Regal.
Auf dem Weg zu unseren Hotels begegnet uns der Passagier, der den fremden Koffer mitgenommen hat: „Die warten am Schiff schon auf den richtigen Koffer!“ rufe ich ihm zu.

Unsere Hotels machen einen völlig anderen Eindruck, als das Altertümchen in Cuxhaven. Ich habe zwar viele Schrägen in meinem kleinen Einzelzimmer, dafür ist es aber auch nur halb so teuer wie andere Zimmer. Auf jeden Fall fühle ich mich dort wohl. Auch das Frühstück ist gut, wie ich am nächsten Morgen feststellen werde.
Zuerst entern wir den Lebensmittelmarkt, um einige wichtige Dinge einzukaufen.


Unser nächster Weg führt uns mit dem Fahrstuhl (1,50 € Hin- und Rückfahrt) zum Oberland. Wir buchen einen Tisch in den Mocca-Stuben und gehen weiter Richtung Basstölpel, die wir trotz des beißenden Geruchs ausgiebig fotografieren. Es ist schon ein Erlebnis, nur wenige Zentimeter von den brütenden Vögeln Abstand zu haben. Ich beobachte, wie eine Dame am abgelegten Fotorucksack von Florian nestelt. Ich gebe Florian ein Zeichen. Wie sich herausstellt, hat die Frau, die aus der Schweiz stammt, den Rucksack mit ihrem eigenen verwechselt. Die Schweizerin sollen wir später noch öfter treffen. Einige Basstölpel haben ein „normales“ und ein schwarzes Auge. Angeblich soll dies mit einer überstandenen Vogelgrippe zusammenhängen.
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In den Mocca-Stuben essen wir zu Abend: Als Vorspeise ein Garnelenpfännchen, dann den langersehnten Labskaus als Hauptspeise. Für den nächsten Abend bestellen wir einen Tisch für 6 Personen (Florian, Sylvia, Werner, Klaus, Toni und ich).
Dann gehen wir erneut zu den Tölpeln, wo wir auch Toni treffen. Gemeinsam fotografieren wir so manche Tölpellandung, die nicht so wie geplant funktioniert. Es sind eben Tölpel.
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Außerdem fühlen die Tölpel-Nachbarn sich oft gestört und empfangen den Ankömmling bereits mit offenen, kampfbereiten Schnäbeln. Nicht selten kommt es auch zu heftigen Prügelszenen.

Selbst dann, wenn sich zwei Vögel vergnügen, greifen die unverständigen Nachbarn zur Waffe und beenden das Vergnügen. Kein Tölpel kann eben in Ruhe für Nachwuchs sorgen, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt…
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Viele der Basstölpel brüten bereits. Wenn sie ihre Position ändern oder ihr Gefieder schütteln, kann ich das Ei im Nest sehen.

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Dagegen stolzieren noch einige Männchen mit Nistmaterial im Schnabel herum, die noch „solo“ sind und mit ihrem Brautgeschenk im Schnabel offenbar Weibchen betören wollen.
Bis in den Sonnenuntergang hinein fotografieren wir.


Am nächsten Morgen nehme ich mein großes Teleobjektiv mit, denn ich möchte die Trottellummen und die seltenen Tordalke am Lummenfelsen fotografieren. Vom Lummenfelsen herab hängen große Fragmente von Nylonnetzen. Diese werden von den Vögeln anscheinend sehr gerne als Nistmaterial aufgesammelt. Die Tiere ahnen leider nicht, dass dieses Nistmaterial immer wieder zur tödlichen Falle für sie und den Nachwuchs wird, in der sie qualvoll verenden.
Auf www.ornitho.de (für die Hochseeinsel Helgoland das Bundesland „AW“ und dort „AWN“ wählen) ist eine Balkan-Bart-Grasmücke gemeldet. Ein hier sehr seltener Vogel. Den wollen wir natürlich auch ablichten. Eine Rollstuhlfahrerin mit großem Supertele fragen wir, ob sie den Vogel gesehen hat. Wir finden ihn nicht. Was die Ornis in ihren Spektiven sehen, bleibt den Fotografen oft verborgen. Es bleibt also an diesem Tag bei den Trottellummen, Tordalken und Dreizehenmöwen.
Der Nordstrand von Helgoland Blick auf den Nordstrand der Hochseeinsel Helgoland Florian und ich kaufen für jeweils 6 € ein Ticket für die Dünenfähre, denn wir möchten am Mittwochmorgen zur Düneninsel übersetzen. Dann machen wir uns auf den Weg über den Kurpark der Hochseeinsel Helgoland zum Nordstrand und quälen uns die 256 Stufen am Felsen hoch zum Oberland, wo wir mit Toni und den heute Mittag eingetroffenen Klaus, Sylvia und Werner zu Abend essen. Diesmal nehme ich nach der Garnelenpfanne das gebratene Dorschfilet mit Blattspinat. Klaus berichtet uns von einer ruhigen Überfahrt mit der „Nordlicht“. Der Ausgleichsmotor für die Schiffsbewegungen ist wohl repariert.
Auf dem Oberland der Hochseeinsel Helgoland (Foto: Florian Girardin) Abendstimmung bei den Basstölpeln Abendstimmung bei den Basstölpeln Noch einmal wandern wir zu den Tölpeln, die wir im Sonnenuntergang aufnehmen wollen. Mit meinem Smartphone erstelle ich außerdem ein kleines Video von den Vögeln. Ich beobachte am Rand der Klippe heftiges „Rudelschnäbeln“. Ich habe einen einigermaßen guten Platz für meine Sonnenuntergangsfotos mit Tölpel ergattert, den es zu verteidigen gilt. Den besten Platz hat die Fotografin rechts neben mir. Sie gibt ihre Position jedoch nicht auf. Ich aber die meinige auch nicht.
Sonnenuntergang bei den Basstölpeln Sonnenuntergang auf der Hochseeinsel Helgoland Bei der „Witte Kliff“ (Foto: Florian Girardin) Florian auf der „Witte Kliff“ Die Hauptinsel von der „Witte Kliff“ aus Am nächsten Morgen nach dem Frühstück geht es um 8:30 Uhr mit der „Witte Kliff“, einem Mini-Katamaran, hinüber zur Düneninsel. Für Florian und mich stehen heute die Robben auf dem Programm. zuerst am Nordstrand, dann am Südstrand.
Bereit zum Robben an Nord- und Südstrand (Foto: Florian Girardin) Bald schon ist es für die Robbenfotografie zu hell, das Sonnenlicht überstrahlt alles. Wir gehen am Golfteich vorbei zum Grillteich. Dort sitzt bereits Toni am Ufer und fotografiert ein Eiderenten-Weibchen, sowie mehrere Graugans-Familien. Auch die Schweizerin treffen wir am Grillteich wieder.
Eiderenten polstern ihre Nester übrigens mit ihren Daunenfedern, die z.B. in Island nach der Brut geerntet und für Daunenfederbetten aufbereitet werden.
Blick auf den „Golfteich“ der Düneninsel „Grillteich“ der Düneninsel Warten auf Motive am „Grillteich“, während ich voll getarnt auf meinem „Zieharmonika-Hocker“ sitze (Foto: Florian Girardin) Eiderenten-Weibchen auf dem Grillteich Graugansfamilie auf dem Grillteich Am frühen Nachmittag begeben wir uns zur Fähre, um zur Hauptinsel zurückzufahren. Florian fotografiert am Anleger noch eine Eiderente mit ihren Küken. Leider kann ich sie nicht mehr ablichten, weil ich mein Equipment schon eingepackt habe. Im Hotel ruhe ich mich ein wenig aus, bevor ich mit Florian zum Lebensmittelmarkt gehe, um die Getränkevorräte aufzufüllen. Dann geht es zum Abendessen. Mein Magen giert nach im Salzteig oder Salzkruste gegartem Dorschfilet mit Speck und Salzkartoffeln. Die Vorspeise lasse ich heute ausfallen.
Nach dem Abendessen auf der Hochseeinsel Helgoland fahren Florian und ich wieder auf die Düne. Klaus schließt sich uns an. Im Abendlicht können wir schöne Aufnahmen von den Eiderenten und den Robben machen. Florian erwischt sogar eine sehr seltene Gryllteiste, einen lummenähnlichen Alkenvogel. Wir bekommen davon leider nichts mit.
Wie Robben reagieren, wenn die Touristen den gebotenen Abstand von 30 Metern zu den Tieren nicht einhalten, erlebe ich von meiner Warte aus. Plötzlich geraten die Robben in Panik und stürmen in das Wasser. Mit meinen 600mm bzw. 840mm Brennweite bin ich glücklicherweise gezwungen, mehr als genug Abstand zu den Tieren zu halten, um sie vernünftig aufs Bild zu bekommen.
Robbe auf der Düneninsel Es ist Zeit, zum Fähranleger zu gehen, denn um 21 Uhr ist die letzte Fahrt der „Witte Kliff“. Am Fähranleger sehen wir die Eiderküken wieder. Sie schwimmen ganz versteckt zwischen den Stahlträgerwänden des Hafenbeckens, denn eine Möwe spekuliert auf einen schmackhaften Happen…
Obwohl die Fähre bereits auf dem Weg zu uns ist, laufe ich noch schnell die ca. 200 Meter zur Nordmole bei den Tetrapoden, um freie Sicht für einige Handyfotos vom herrlichen Sonnenuntergang zu haben.
Sonnenuntergang auf der Düneninsel Sonnenuntergang auf der Düneninsel Dünenfähre im Sonnenuntergang Abendstimmung am Fähranleger Helgoland Steinschmätzer Steinschmätzer Am Donnerstag fahren Klaus, Florian und ich erneut hinüber zur Düne. Ich filme die Fahrt mit dem Handy. Klaus und ich fotografieren auf der Düneninsel zuerst den Steinschmätzer, der sich u.a. zwischen den Tetrapoden aufhält. Florian ist schon zu den Robben marschiert.
Nach den Steinschmätzern schließen wir uns Florian und den Robben an. Sobald die Sonne zu stark wird, machen wir uns auf den Weg zum Grillteich. Unterwegs können wir noch einige Braunkehlchen beobachten. Leider ist die Luft bereits zu stark erhitzt, so dass durch das Flimmern kein einziges brauchbares Foto gelingt. Klaus und ich wollen es am Abend noch einmal versuchen. Die Okularabdeckung, die Klaus auf dem Weg bei den Braunkehlchen verloren hat, finden wir trotz Suche leider nicht.
Möwe auf der Düneninsel Dafür haben wir am Grillteich Glück. Während wir mit der Rollstuhl-Fotografin plaudern, kommt hinter uns die Eiderente mit ihren Küken angewackelt. Ihr Ziel ist der Grillteich, wo die Küken im klaren Süßwasser tauchen und plantschen.
Als die Eiderente Anstalten macht, das Wasser zu verlassen, postiere ich mich ca. 20 Meter weiter am Wegrand, um die kleine Schar an Land zu fotografieren. Falsch gepokert: Die Entenfamilie legt sich unter ein Gebüsch direkt am Teich. So bin ich leider derjenige von uns, der ausgerechnet keine „Landfotos“ der Eiderentenfamilie machen kann.
Klaus, Florian und ich essen abends wieder in den Mocca-Stuben. Für Florian und mich ist es der letzte Abend. Ich bestelle mir als Vorspeise die 6 Hummerkrabben und danach den Pannfisch.
Auf dem Weg vom Fahrstuhl zur Dünenfähre genehmigen Klaus und Florian sich erst einmal ein Eis und lassen es sich schmecken. Die Hochseeinsel Helgoland hat anscheinend gute Beziehungen zum Staat Togo, denn überall sehe ich Schilder wie „EIS TOGO“, „Kaffee TOGO“, „Fischbrötchen TOGO“. Auf jeden Fall zücke ich mein Handy, um einen eventuellen Möwenangriff auf die Eistüten von Klaus und Florian zu filmen. Es lässt sich aber keine Möwe blicken.
Klaus wäre fast verhaftet worden, weil sein Zieharmonika-Hocker für eine Tellermine gehalten wurde. Vielleicht ist das ja der Grund für die Sperrung des Südstrandes durch Feuerwehr und Polizei, die wir vom Fähranleger aus beobachten.
Florian und Klaus mit Eis – Klaus hat in der linken Hand seine „Tellermine“ Es geht nun wieder zur Düne. Sylvia und Werner treffen wir ebenfalls an der Fähre. Klaus und ich machen uns zuerst auf den Weg zu den Braunkehlchen. Die sind leider nicht mehr da. Dafür finde ich aber die Okularabdeckung von Klaus.
Austernfischer – von Klaus auf den Namen „Küstenstorch“ umgetauft Austernfischer Austernfischer Wir gehen zum Nordstrand, wo Florian bereits eifrig die Robben und seine neuen Lieblingsvögel, die Austernfischer ablichtet. „Küstenstörche“ tauft Klaus die Vögel. Klaus und ich bewegen uns erst einmal Richtung Nordostspitze der Düne, um evtl. Limikolen zu sehen. Leider Fehlanzeige. Wir marschieren zurück zu Florian.
Am Strand sitzt auch wieder die Schweizerin. Wir wechseln ein paar Worte. Während Florian, Klaus und die Schweizerin auf Robbenjagd sind, entferne ich mich langsam Richtung Nordmole und Tetrapoden. Da sehe ich etwas kleines Schwarzes flattern. Ist das die Gryllteiste?
Gryllteiste Gryllteiste Gryllteiste Gryllteiste GryllteisteGryllteiste Gryllteiste Ich schlage einen großen Bogen, um sie nicht zu verscheuchen und um die Sonne in den Rücken zu bekommen. Tatsächlich! Da sitzt sie zwischen den Eiderenten! Vorsichtig taste ich mich heran. Mein Tellerstativ leistet mir dabei gute Dienste, denn ich brauche den ganzen Klapperatismus mit dem Supertele nur über den Sand zu schieben. Die Kumpels kann ich nicht rufen, ich würde die Gryllteiste verscheuchen.
Ich sehe Klaus auf mich zukommen und gebe ihm ein Zeichen, dass er einen großen Bogen machen soll. Er denkt, wegen den Eiderenten. Deshalb will er an mir vorbeilaufen. Ich zeige ihm, dass er zu mir kommen soll. Er weiß immer noch nicht, warum. Aber dann ist er glücklich, als ich auf den seltenen Vogel deute, den er überhaupt nicht gesehen hatte.
Florian und die Schweizerin sind noch immer zu weit weg, als dass ich sie hätte rufen können. So fotografieren nur Klaus und ich die Gryllteiste.
Am Freitag nach dem Frühstück packe ich meinen Koffer und den großen Kamera-Rucksack und bezahle meine Hotelrechnung. Den Koffer lasse ich in einer Ecke des Hotels stehen, den Kamerarucksack „versteckt“ die Dame an der Rezeption freundlicherweise für mich.
Ich verabschiede mich von Sylvia und Werner, die noch beim Frühstück sitzen.
Löschboot bei der Übung vor der Hochseeinsel Helgoland Mit Florian fahre ich letztmalig zum Oberland, wo wir gemütlich Richtung Klippen wandern. Florian erwischt einen Rotfußfalken im Flug. Ich habe meine Kamera noch eingepackt. Ein Löschboot können wir bei Löschübungen beobachten.
Auf dem Klippenweg An den Klippen treffen wir auf Klaus, von dem wir uns verabschieden. Klaus, Sylvia und Werner fahren erst morgen wieder ab.
Auf dem Klippenweg Bei den Tölpeln finde ich eine Okularabdeckung. Hat Klaus seine schon wieder verloren? Eine Anfrage per WhatsApp verneint Klaus.
Trauerschnäpper Trauerschnäpperin Trauerschnäpper Wir ziehen weiter. Im Mittelland der Hochseeinsel Helgoland, oberhalb des „Kringels“ können wir noch TrauerschnäpperInnen (um es gendermäßig korrekt auszudrücken) fotografieren, bevor wir unsere Koffer abholen und zur „Nordlicht“ schleppen. Da sitzt bereits Toni, der heute ebenfalls die Rückreise antritt.
Florian und ich sind die ersten an Bord. Wir sollen in einer 6er-Sitzgruppe Platz nehmen. Ich frage, ob wir auch eine der beiden 4er-Sitzgruppen vereinnahmen dürfen. Dürfen wir. Sicherlich auch eine Folge des fröhlichen „Nǐhǎo“, mit dem Florian die chinesische Dame begrüßt und bei ihr viel Freude ausgelöst hat. Die asiatische Bedienung deckt uns den Tisch mit Erdbeerkuchen. Dazu gibt es wahlweise Kaffee oder Tee. Das ist im Preis der „Captains Class“ enthalten. Wir haben eine sehr ruhige Reise. Noch ruhiger als in einem Zug. Allerdings brauchen wir gut 1,5 Std. statt 75 Minuten für die Überfahrt nach Cuxhaven.
In Cuxhaven verabschiede ich mich von Toni, der mit Florian zum Parkplatz geht, während ich am Anleger bleibe und auf Florians und mein Gepäck aufpasse.
Die Abreise naht… (Foto: Florian Girardin) Die „Nordlicht“ im Hafen der Hochseeinsel Helgoland Florian und ich wollen noch einen Abstecher zum Ochsenmoor machen, wo wir gegen 20 Uhr eintreffen. Wir hoffen auf Kampfläufer. Entdecken tun wir aber nur Uferschnepfen, Löffelenten und Kiebitze. Leider haben wir auf der „richtigen“ Seite starkes Gegenlicht. Kurz nach 21 Uhr ist es bereits zu dunkel zum Fotografieren. Wir machen uns endgültig auf den Heimweg. Nach der dritten Mahnung auf dem Display von Florians Auto, dass der Sprit zu knapp ist, finden wir endlich eine Tankstelle, die noch offen hat bzw. bei der wir mit Karte tanken können.
Gegen 1 Uhr treffen wir bei mir zu Hause ein, wo Florian und ich noch einen Kaffee trinken, bevor Florian sich auf den Heimweg nach Haguenau macht. Einige Stunden später erhalte ich die Nachricht, dass er gut zu Hause angekommen ist.
Eine tolle, erlebnisreiche Reise liegt nun hinter uns. Jetzt heißt es: Equipment reinigen und 5.762 Fotos sichten und aussortieren.
Das war „Hochseeinsel Helgoland 2025“…
Hochseeinsel Helgoland 2025